Was hilft gegen starkes Schwitzen?

12. August 2021

Zugegeben, im Saarland ließ der Sommer in diesem Jahr doch sehr auf sich warten. Umso mehr freue ich mich über das tolle Wetter und Temperaturen um die 30°C in dieser Woche. Die Begleiterscheinung: wir schwitzen mehr. Das ist ganz normal und hilft uns beim Abkühlen. Übermäßige Schweißbildung aber kann zum Problem werden – im Beruf, bei sozialen Kontakten, bei Freizeitaktivitäten. Bevor Sie zu Deodorants greifen, die lediglich verhindern, dass der Schweiß unangenehm riecht, oder sogar Antitranspirante anwenden, die die Schweißdrüsen verschließen, will ich Ihnen ein Mittel aus der Naturmedizin verraten, das es in vielen Gärten gibt: Salbei.

Schon im Mittelalter geschätzt 

Salbei ist eine Gewürz- und Heilpflanze, die bereits im Mittelalter als Heilmittel genutzt wurde. Häufig eingesetzt wird Salbei gegen Entzündungen z.B. im Rachenraum, bei Husten und Heiserkeit oder zur Beruhigung von Magen und Darm. Hier wirken vor allem die ätherischen Öle, die im Salbei vorhanden sind. Weniger bekannt ist dagegen, dass Salbei ebenfalls sehr gut gegen das Schwitzen hilft. Welche Wirkstoffe dafür genau verantwortlich sind, ist noch nicht völlig klar – vermutlich spielen hier aber die Gerbstoffe des Salbei eine wichtige Rolle bzw. auch die ätherischen Öle, welche die Nervenenden der Schweißdrüsen angreifen und so die Schweißproduktion hemmen.

Salbei aus dem heimischen Garten

Der echte Salbei (lat. salvia officinalis) wächst überwiegend im Mittelmeerraum. Aber auch im heimischen Garten können Sie die Pflanzen an sonnigen, trockenen Standorten anbauen. Blütezeit ist von Mai bis Juli. Schon an den Sträuchern können Sie den sehr aromatischen Duft riechen. Wenn Sie einen Salbeitee oder ein Fußbad zubereiten wollen, sollten Sie die frischen Blätter im August oder September ernten und trocknen. Die Blätter dabei mehrmals wenden.

Salbei auch als Eistee an heißen Tagen

Beim Einsatz des Salbei gegen das Schwitzen kommt es v.a. auf die richtige Zubereitung des Tees an: die Gerbstoffe des Salbei sind per se schwer löslich, so dass Sie die Blätter mit heißem, gerade nicht mehr kochendem Wasser übergießen und die Zubereitung richtig durchziehen lassen sollten (mind. 10 min). Zwei Teelöffel der getrockneten Blätter reichen für ¼ Liter. Anschließend den Tee nur noch abseihen.

Tipp: probieren Sie doch auch mal einen Eistee aus Salbei. Anstatt den Tee direkt zu trinken, können Sie ihn auch kühl stellen und über den Tag verteilt zwei bis drei Tassen davon trinken. Am besten hilft das Hausmittel gegen Schwitzen, wenn Sie kurz vor dem Zubettgehen eine Tasse kalten Salbeitee zu sich nehmen. Menschen mit empfindlicher Verdauung sollten ggf. etwas vorsichtiger sein, denn manchmal rufen die Gerb- und Bitterstoffe in größeren Mengen zu sich genommen Magenbeschwerden hervor. Probieren Sie es einfach mal aus.

Auf hochwertige Extrakte achten

Wenn Sie Tee oder Salbei-Extrakte in der Apotheke oder Drogerie kaufen, achten Sie unbedingt auf hochwertige Qualität. Wie bei allen Naturheilmitteln ist die Qualität, mit der die Pflanzenauszüge hergestellt werden, entscheidend für deren Wirkung. Wir haben in unseren beiden Apotheken jederzeit auch spezielle, hochwertige Präparate vorrätig und beraten Sie gerne dazu, insbesondere wenn Sie sich mit der Teezubereitung schwer tun sollten.

Bleiben Sie gesund,

Ihr Dr. Dr. Matthias Trennheuser